Ernte und Trocknung der Afa Algen
Der Pionier der Afa Algen Nutzung ist eine amerikanische Firma, die in den 80ér Jahren anfing in einem der Kanäle, die von der Stadt "Klamath Falls" wegfließen, Algen zu ernten. Inzwischen gibt es zwei Firmen, welche die Algen direkt auf dem See von Flössen aus ernten, im optimalen Reifezustand und direkt im Naturschutzgebiet - sozusagen wildgewachsen, geerntet. Der einzige Unterschied in der Fertigung zwischen diesen beiden Firmen ist, dass eine der Firmen die Algen gefriergetrocknet und die andere ein neuentwickeltes Trocknungsverfahren (Refractance WindowTM Technology, kurz RWT-Trocknung) verwendet.
Beide Verfahren erzeugen erstklassige Naturprodukte. Ein erster wissenschaftlicher Nachweis an der Washington State University laßt darauf schließen, dass die RWT-Trocknung das schonendste Verfahren ist. In dieser Studie wurden jedoch Erdbeeren und Möhren getestet. Einen direkten Vergleich bezogen auf die Algenprodukte gibt es bisher nicht.
Neuerdings wird von einem Anbieter in Deutschland eine sogenannte Premium-Qualität angeboten. Das besondere hierbei soll das Nichteinfrieren der Algen vor der Trocknung sein, was den Zellkern intakt halten soll. Die Algen werden dazu von einem Hersteller in den USA direkt nach der Ernte in ein anderes Bundesland transportiert, wo sie sprühgetrocknet (s.u.) werden. Da dieses Verfahren nur während der Erntezeit angewand werden kann, ist die Produktion begrenzt. Ob das Produkt den höheren Preis rechtfertigt ist jedoch eher fraglich - denn die Afa Alge hat ihre DNS nicht im Zellkern sondern in den Zellwänden gespeichert und beim Verdauungsvorgang erfolgt ohnehin eine Aufspaltung. Einen Nachweis über eine bessere Wirkung bei der Schwermetallausleitung, wie der Hersteller behauptet, gibt es nicht.
Die Afa Algen werden von großen Flößen aus während der Sommermonate “geerntet. Die Flöße fahren dazu zu den besten Stellen des Sees mit unterirdischen Quellen, um die absolute Reinheit des Wassers der Stelle, an der geerntet wird, zu gewährleisten, und um die Algen in ihrer optimalsten Reifephase ernten zu können.
Da das Chlorophyll unter Sonnenlichteinfluss in Abhängigkeit von Temperatur und pH-Wert leicht in Isomere und Ester abgebaut wird, wurden die Erntemethoden speziell darauf abgestimmt Chlorophyllabbauprodukte zu verhindern.
Dies gelingt durch eine Kühlung schon direkt an Bord. Nachdem die Algen aus dem Wasser gepumpt wurden, werden sie gesiebt, mikrofiltriert und entwässert.
Dann werden sie in einen doppelt isolierten Kühlcontainer abgefüllt und auf 4 Grad C gekühlt. Wenn dieser voll ist, fährt ein Shuttle Boot zum Ufer, wo die Algen sofort ins Kühlhaus am Ufer gebracht werden, wo sie gewaschen, gefiltert und entwässert werden. Danach werden sie in kleine Container abgefüllt und innerhalb von vier Stunden zu festen Blöcken tiefgefroren. Je nach Bedarf werden diese Blöcke dann in einer Vacuumkammer gefriergetrocknet, bis nur noch eine Restfeuchtigkeit von 5% enthalten ist. Das dauert etwa 24 Stunden.
Qualitätskontrolle und Sicherung
Von jedem Container, der vom Floss ans Ufer kommt, wird eine Probe entnommen und vorab getrocknet. Diese Probe geht direkt ans Labor und wird dort auf Schadstoffe untersucht. Erst wenn dieses Ergebnis vorliegt und einwandfrei ist, wird die ursprüngliche Charge zur späteren Trocknung freigegeben.
Gefriertrocknung ist ein Verfahren, bei dem mit Unterdruck und Kälte den Algen das Wasser entzogen wird. Wie der Name schon andeutet, kommt es hierbei zu überhaupt keiner Hitzeentwicklung, und die Trocknungszeit ist relativ kurz. Die Vitalstoffe bleiben deswegen auch fast vollständig erhalten. Den gekühlten Algen wird bei der Gefriertrocknung durch ein Vakuum die Flüssigkeit entzogen. Der einzige Einwand, den man ab und an hört, ist, dass Gefriertrocknung die Zellen zum Platzen bringt. Dazu ist folgendes zu sagen:
Wasser dehnt sich beim Einfrieren aus, die Zellwand wird dadurch zum Teil zerkleinert. Das ist ein Vorgang, der sich in unserem Verdauungssystem ohnehin ständig abspielt - unserem Verdauungssystem wird also sogar noch Arbeit abgenommen.
Bei der RWT-Trocknung wird die flüssige Alge auf die Fließbandoberfläche des Trockners gelegt. Das Fließband besteht aus einer durchsichtigen Polyesterhaut, die als Membrane auf der Oberfläche eines heißen Wassersbeckens liegt. Die Hitze des zirkulierenden Wassers wird über das Fließband auf die nasse Alge übertragen. Während die Alge trocknet und das darin enthaltene Wasser verdunstet, endet die Hitzeübertragung automatisch. Das verhindert den Abbau der empfindlichen Nährstoffe sowie den Abbau der Pigmente und damit auch der für Farbe und Geschmack verantwortlichen Wirkstoffe. Die R.W.T.-Technologie hält die Algentemperatur weit unter der Temperatur des unter dem Fließband zirkulierenden Wassers und schützt die empfindlichen Nährstoffe der Alge vor der Oxidierung. Daher ist dieses Verfahren laut Herstellerangabe noch schonender als die Gefriertrocknung (ausführliche Beschreibung).
Die von afa-algen-online angebotenen Algen-Produkte sind nach diesem Verfahren hergestellt.
Bei der Sprühtrocknung wird nach Herstellerangaben mit niedrigen Temperaturen gearbeitet, um die Vitalstoffe nicht zu zerstören. Die Angaben schwanken zwischen 4 bis 20 Grad. Sie beziehen sich auf die Temperatur der zirkulierenden Luft im Trocknungsbehälter. Beim Einsprühvorgang entstehen beim Durchtritt durch die Düse allerdings wesentlich höhere Temperaturen, wenn auch nur kurzfristig. Es kann dabei zu einer teilweisen Zerstörung von Vitalstoffen kommen. Problematisch ist auch der intensive Kontakt der Algen mit Sauerstoff solange sie im Luftstrom zirkulieren. Es kann dabei zu den oben beschriebenen Oxidationsvorgängen mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf die Qualität kommen.
Spirulina- und Chlorella-Algen werden, soweit bekannt ist, ausschließlich sprühgetrocknet. Die Temperaturen die von Spirulina Herstellern zur Trocknung angegeben werden liegen bei bis zu 44o Celsius. Ab 42oC wird Eiweiß denaturiert. Es wäre daher zu prüfen, ob derartige Algen noch biologisch hochwertig sind.
![]() |
|
|